Das dänische Büro Cobe, Kopenhagen, entscheidet den Wettbewerb um die städtebauliche und freiraumplanerische Gestaltung für sich.
Das rund 55 Hektar umfassende Gebiet der „Quartiere am Volkspark“ erstreckt sich entlang des Volksparks Altona über das Gelände der Trabrennbahn sowie die östlich daran anschließenden derzeitigen Kleingartenanlagen über den im Bau befindlichen Autobahndeckel A7 bis hin zum Holstenkamp. In Zukunft sind hier vielfältige Wohnangebote in rund 3.800 neu entstehenden Wohnungen mit einem hohen Förderanteil vorgesehen – dazu Freizeit- und Sportmöglichkeiten sowie soziale Einrichtungen, Schulen und einen Universitätscampus. Die Bestandsnutzungen werden überwiegend verlagert. Ein weiterer wichtiger Meilenstein wird der Neubau einer unterirdisch verkehrenden S-Bahn-Linie mit einer zentral im Gebiet gelegenen Station.
Besondere Qualitäten des Entwurfs
Das Planungsteam Cobe konnte das Auswahlgremium durch höchste planerische Qualität, Innovationskraft sowie nachhaltige Konzepte überzeugen. Städtebau und Freiraum bieten ein hohes Maß an Flexibilität, Orientierung und Identität für das gesamte Gebiet. Drei Teilgebiete weisen einen deutlich eigenen Charakter auf und gehören doch sichtbar zusammen.
Im „Campusviertel“ unterstreicht ein System urbaner Plätze und öffentlichen Funktionen den städtischen Charakter. Nahe dem Campus West auf der gegenüberliegenden Seite der Luruper Chaussee sollen weitere Gebäude der Universität Hamburg, darunter ein Hörsaalzentrum, zum Forschen und Lernen angesiedelt werden. Auch einer der beiden Eingänge der neuen unterirdischen S-Bahnstation ist nahe den universitären Einrichtungen geplant. Aber auch gelebt und gearbeitet wird im „Campusviertel“.
Die Grundidee der östlich angrenzenden „neuen Gartenstadt“ sind lineare, offene Wohnblockstrukturen, die grüne Höfe schaffen und so den Nachbarschaftscharakter stärken. Östlich des künftigen Deckels über die A 7 liegt, umgeben von der Landschaftsachse Volkspark, das „Naturquartier“. Hier sieht der Entwurf eine lose, durchmischte Blockstruktur vor, welche die Natur immer wieder in die Zwischenräume eindringen lässt.
Als Hauptelement der Freiraumplanung verbindet ein „grüner Korridor“ die Teilquartiere untereinander, aber auch mit den namensgebenden Volkspark Altona sowie den weiteren umgebenden Grünanlagen. Der „grüne Korridor“ erfüllt viele Funktionen: zum Beispiel nimmt er Regenwasser auf, ist eine grüne Landschaft und Freizeitort. Zudem integriert er einen Teil der Sportflächen. Dach- und Fassadenbegrünung der Gebäude sind ebenso vorgesehen, um den grünen Charakter der Quartiere am Volkspark zu ergänzen.
Wissenschaft und Lernen ziehen sich als roter Faden durch alle Teilräume. Die geplanten Fachbereiche der Universität Hamburg (z.B. für Chemie) prägen das „Campusviertel“. Die für die Quartiere am Volkspark ebenfalls vorgesehenen Schulen sowie ergänzende Lernorte werden im weiteren Verlauf in das Band integriert.
Das Erschließungskonzept sieht eine weitgehende Befreiung der Nachbarschaft vom motorisierten Verkehr vor. Nahe den Quartierseingängen sind Mobility Hubs vorgesehen. Neben der S-Bahnstation ergänzen Haltestellen das Angebot im ÖPNV. Es gilt das Prinzip: Der nachhaltigste Transportweg ist immer am schnellsten zu erreichen.
»Durchbruch für die Science City«
„Der hervorragende Entwurf von Cobe ist ein Durchbruch für die Science City. Er unterstreicht die beeindruckenden städtebaulichen Dimensionen diese einzigartigen Zukunftsprojekts in Hamburgs Westen“, betont Hamburgs Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen. Dr. Andreas Kleinau, Vorsitzender der Geschäftsführung der Science City Hamburg Bahrenfeld GmbH, ergänzt: „Auf dieser Grundlage können wir zügig in die Funktionsplanung einsteigen, um schnellstmöglich aus Plänen gebaute Realität werden zu lassen.“
Nächste Schritte
Der Entwurf von COBE A/S dient als Grundlage für die sich anschließende Funktionsplanung, die in die Bebauungspläne mündet. Erst dann kann das Gebiet in Bauabschnitten von West nach Ost realisiert werden. Der Abschluss der Funktionsplanung ist für Ende 2026 vorgesehen. Erste Bauaktivitäten sind ab 2027/2028 zu erwarten.
Dialogveranstaltung mit Präsentation des Siegerentwurfs:
19. September 2024, 18 Uhr, Zentrales Fundbüro, Luruper Chaussee 125, 22761 Hamburg, Eintritt frei
Ausstellung der Wettbewerbsbeiträge:
20. bis 28. September 2024: Infocenter Science City Hamburg Bahrenfeld, Albert-Einstein-Ring 8–10, 22761 Hamburg, Eintritt frei