Weltweit einzigartiges Licht
Menschen weltweit kennen Hamburg als Hafenstadt. In der Welt der Wissenschaft hingegen ist Hamburg vor allem als Standort für Teilchenbeschleuniger bekannt. Die Beschleuniger erzeugen Synchrotronlicht – ein ultrahelles Röntgenlicht, mit dem Forschende tief in Materialien und biologische Strukturen blicken können. Das macht die Forschungsanlagen zu Magneten für Spitzenforschung. Jedes Jahr ziehen DESYs Teilchenbeschleuniger PETRA III, FLASH und der gemeinschatlich betriebene European XFEL tausende Forschende aus aller Welt an.
Der Ringbeschleuniger PETRA III soll jetzt umfangreich modernisiert werden. Dank einer neuen, revolutionären Speicherringtechnologie und des Ringumfangs von 2300 Metern wird PETRA IV nach dem Umbau für die nächsten Jahrzehnte die hellste Röntgenlichtquelle der Welt. So wird eine Vielzahl völlig neuer wissenschaftlicher Untersuchungen möglich – die dann nur auf dem Forschungscampus in der Science City durchgeführt werden können. Ein globaler Wettbewerbsvorteil für den Wissenschaftsstandort Hamburg!
Innovationen mit PETRA IV beschleunigen
Mit der verbesserten Anlage soll bislang Unsichtbares aufgedeckt werden: Mediziner:innen wollen klären, wie Alzheimer entsteht und Heilmittel entwickeln. Materialforscher:innen suchen nach Defekten in Batterien oder Solarzellen, um diese zu verbessern. Die forschende Industrie wünscht sich eine zügige Qualitätskontrolle ihrer Mikrochips, damit langfristig Europas Halbleiterindustrie wettbewerbsfähiger wird.
Zurzeit laufen bei DESY vorbereitende Maßnahmen für PETRA IV. Verschiedene Teams von Forschenden, Ingenieur:innen und Techniker:innen bauen Prototypen für die neuen Beschleuniger oder Strahlführungen. Gleichzeitig wird ein vereinfachter Zugang zu den Anlagen mit KI-gestützten Services entwickelt, um neue Nutzergruppen zu gewinnen. Bis zu 20 Prozent der Messzeiten könnten später für Projekte mit der Industrie reserviert werden. 2032 soll bei PETRA IV zum ersten Mal das brillante Röntgenlicht angehen.